Vorbericht zum Spiel

SV Wehen Taunusstein - Kickers Offenbach

Sonntag 14:00h Hallberg

Vorbericht Teil I

 

Der Gesundheitsminister empfiehlt zum Wochenende:

- Mit Vitamin C voll pumpen und Erkältungen vorbeugen „ es geht nach Wehen!“

 

Wie unpassend: Pünktlich zum großen Hessenderby *hüstel* ist der SV Wehen in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Drei Siege in Folge - davon zwei auswärts und einer gegen überraschend starke Koblenzer - haben die Aufstiegsränge wieder in Sichtweite gebracht. Und das Ziel „Aufstieg“ wird im Taunus ja eigentlich jedes Jahr in den Mund genommen. Was auf jeden Zweitligisten wie eine Drohung wirken muss.

 

Geklärt ist bis auf weiteres die Stadionfrage. Nachdem Wiesbaden kurz vor einem Bürgerkrieg stand und selbst die „Gods-own-country“-Nation mit Air-Base-Stützpunkt im nahen Erbenheim den Einsatz der Nationalgarde erwog, um die Landeshauptstadt zu befrieden, hat Wehen freiwillig zurückgezogen und will nun den Halberg ausbauen. Allein es fehlt trotz weitläufiger Landschaften der Platz. Sei`s drum, trotz allem Gemecker werden wir auch dieses Jahr wieder dabei sein. Oder wer fährt aus Spaß mit den Kickers? Also !

 

Auf was darf sich der OFC am Halberg einstellen? Ganz klar, auf Kampf um jeden Zentimeter grobkörniger Taunuserde. Vasic hat sich nämlich nach einem eher durchwachsenen Rundenstart an eine alte Fußballerweisheit erinnert: „Wer die Zweikämpfe gewinnt, gewinnt fast immer auch das Spiel“. Also hat er eine Woche fast ausschließlich Zweikämpfe trainieren lassen. Erster sichtbarer Erfolg: eine aufgeplatzte Lippe beim Ex-Offenbacher Thomas Brendel, zugezogen im Zweikampf-Gerangel mit Guido Gorges, 2.30 Meter großer Verteidiger. Gorges erinnert stark an Carsten Jancker, nur noch viiiiel größer.

 

Brendel wurde angeblich nach Art des Taunus behandelt. Heißt ohne Narkose mit einem heißen Eisen, das die beiden Lippenhälften zusammenschweißte.

 

Noch was zur Anstoßzeit: da hat sich Sonntag 14 Uhr knapp gegen Dienstag Morgen, 06.30 Uhr durchgesetzt. Kurz vor der Entscheidung hat sich rausgestellt, dass dienstags Morgen die Örtlichen Polizei-Granden ihr Abo im „Aphrodites Club“ nutzen. Natürlich ein kostenfreies Abo, denn hier draußen wäscht die eine Hand immer noch die andere oder, wie es Latrinen-suedehead sicher ausgedrückt hätte: „Manus manum lavat“.

 

Apropos Puff: Im Hintertaunus gab es mal ein Bordell mit dem beziehungsreichen Namen „Bienenkörbchen“. Ist das nicht ein großartiger Name für einen Puff auf dem Land? Wie komme ich denn jetzt darauf? Na egal -

 

Boysen wäre damals nach seinem Rauswurf in Offenbach fast Trainer in Wehen geworden. Man munkelt, horrend hohe finanzielle Forderungen (20.000 DM pro Monat?) hätten seinerzeit ein Engagement verhindert.

 

Ein Augenmerk solltet Ihr noch auf den jungen Torwart des SV Wehen legen. Patrick Klandt aus der Amateurabteilung des diesjährigen 2-Liga-Absteigers - die Stadt gegenüber Sachsenhausen, Ihr wisst schon! - ist ein Typ wie Timo Hildebrandt „was ihn eigentlich unsympathisch macht“ unabhängig davon aber ein Riesentorwart. Der wird seinen Weg machen, in Wehen sowieso, langfristig aber mit Tendenz zu Höherem.

 

Im Grunde genommen wird so eine Partie absolut im Kopf entschieden. Bist Du bereit den Kampf anzunehmen und stellst Dich entsprechend darauf ein, hast Du alle Chancen. Wenn nicht, verlierst Du knapp aber verdient. Und da das mit den Kickers und der Einstellung ja immer so eine Sache ist, fällt mir eine Prognose zum Spiel schwer.

Bewegte Bilder wird es vom Hessenderby im Hässlichen Rundfunk voraussichtlich keine geben. Alle Sendeplätze am Sonntag sind belegt mit Highlights wie „Herrchen-gesucht-Spezial“, einer Reportage über eine Ballonfahrt über das ehemalige Braunkohlekraftwerk Wölfersheim in der Wetterau und einer „Aktuellen Sprechstunde“ mit Werner Damm und Antje Heine-Kühnemann zum Thema „Zeitgemäße haarlose Männerfrisuren“.

 

Da bleibt leider kein Platz für die Kickers.

 

Euern Taunus Picco

 

 

Vorbericht Teil II

 

SV Wehen - Zu Gast bei Freunden

 

Der Hallberg ruft und alle werden wieder kommen, auch wenn wir alle schon mal hoch und heilig schworen, dieses „Stadion“ nie wieder zu betreten. Wir werden uns wieder in die langen Schlangen vor den Telefonhäuschen einreihen, welche zu Kassenhäuschen umfunktioniert wurden. Wir werden uns wieder vom Ordnungsdienst die Schuhe ausziehen lassen, da ja jeder Offenbacher Rauchpulver in den Schuhen hat. Wir werden auch wieder die noblen Dixi-Klos belagern, die ungenießbaren Würste verschlingen und das alkoholfreie Bier in uns reinschütten. Wir werden auch wieder die Schikanen der Polizei über uns ergehen und uns von einem üblen Schlägertrupp, der sich Security nennt, über das ganze Spiel beobachten lassen. So behandelt man im Taunus nun mal seine Gäste, die dafür sorgen das eine Menge Kohle (Wehen hat bisher einen Zuschauerschnitt von 1337 Zuschauern) in die Kassen des SV Wehen kommt. Am Hallberg ist eben der Gewalttäter Sport für die Ordnung im Stadion zuständig. Retten kann uns von diesem immer wiederkehrenden deja vu nur eins, und zwar der Auf..... , ?????h ,das Wort dürfen wir doch in Offenbach noch gar nichts aussprechen.

 

Auf dem Platz wird es unsere Mannschaft sicher genauso schwer haben, wie wir Fans auf den Rängen. Der SV Wehen ist zuletzt wieder erstarkt. Drei Siege in Folge (in Mainz, zu Hause gegen Koblenz, bei 1860 München) lassen die Hallberger wieder vom Aufstieg (im Zusammenhang mit Wehen ist das Wort erlaubt) träumen. Mit Christian Keuler wird aber einer der Leistungsträger Wehens bis zum Saisonende, wegen eines Einrisses in der Achillessehne, ausfallen. Auch bei unserem Ex-Spieler Stefan Simon wird es sehr knapp, bis zum Hessen-Derby fit zu werden. Simon, mittlerweile Kapitän in Wehen, hat zwar wieder mit dem Mannschaftstraining begonnen, ein Einsatz gegen den OFC scheint aber noch zu früh für den 35.jährigen zu kommen. Für den OFC wird es wichtig sein, daß der vom 1FC Kaiserslautern gekommene Danko Boskovic ausgeschaltet werden kann. Boskovic ist mit fünf Treffern der beste Torschütze bei den Taunussteinern. Zweitbester Schütze ist ein weiterer Ex-Kickers Spieler, nämlich Thomas Brendel (4 Treffer). Genau jener Thomas Brendel, welcher seiner Zeit beim Spiel der Kickers auf dem Hallberg nicht für den OFC auflaufen konnte, da dieser in der Woche vor der Partie von seiner Freundin den Laufpass erhalten hat.

 

Beim OFC wird sich in der Startelf nicht viel ändern. Ich rechne genau mit der Elf, welche auch schon gegen Augsburg begonnen hat. Lediglich im rechten Mittelfeld könnte sich was tun, da Mahr noch nicht voll zur gewohnten Stärke zurück gefunden hat. Dieser Wechsel würde allerdings nur in Frage kommen, wenn Boysen mit Zimmermann einen weiteren kopfballstarken Spieler in der Vierer-Abwehrkette einbauen möchte. Der zuletzt sehr starke Müller würde dann ins Mittelfeld rutschen und Weißenfeldt auf die Verteidiger Position. Davon ist aber im Moment nicht auszugehen. Der Adrian Mahr kann sich sowieso sicher sein das wir Fans im die Daumen drücken, das er wieder zu Top-Form kommt, denn kaum ein Spieler ist beliebter als der „klaane“ Außenflitzer.

 

Ole Budtz wird wohl nach seiner überstanden Verletzung in den Kader zurückkehren. Beim Test in Flieden (Endstand 6:1 für den OFC) gab er sein Comeback auf der Manndeckerposition. Vesselin Gerov, der auch wieder mit der Mannschaft trainiert, konnte gegen Flieden noch nicht eingesetzt werden, aber auch bei ihm steht das Comeback wohl bald vor der Tür, vielleicht sogar schon gegen Wehen?

 

Mein Tip: Bloß nicht verlieren, damit der OFC den Abstand zu Wehen halten kann. Da ich allerdings in dieser Saison nicht mit einem Unentschieden rechne, tippe ich auf 2:1 für die Kickers. Wer die Tore schießt weiß ich nicht, aber Thorsten Judt wird mindestens eine Vorlage beisteuern. Zusammen mit seinem Partner auf der linken Seite, Bastian Pinske, bildet der das genialste linke Duo in der Regionalliga Süd. Es macht ihnen einfach Spaß dem harmonischem Treiben der beiden zuzuschauen.

 

Aufstellung OFC: Thier - Müller, Weißenfeldt, Happe, Pinske - Mahr, Sieger, Kanyuk, Judt - Ciric, Türker

 

Viel Spaß am Hallberg

 

Tara