Vorbericht: Kickers Offenbach - SC Pfullendorf

Wer Pfullendorf nicht kennt hat in den vergangenen Jahren mit Kickers nichts am Hut gehabt. Denn vor ziemlich genau 6 Jahren, am 8.November 1998 um 18:00 begann mit dem Heimspiel der Kickers gegen den 1.SC Pfullendorf ein Kapitel der besonderen Art, seitdem sind Spiele gegen die Linzgauer immer für reichlich Tore gut, knapp 4 Tore je Spiel sprechen eine eindeutige Sprache. Das letzte Aufeinandertreffen der beiden Vereine entschieden die Pfullendorfer für sich, bei durchweichten Platzverhältnissen taten sich die Kickers in einem Nachholspiel unter der Woche sehr schwer und verloren sang und klanglos mit 0:2. In der Gesamtbilanz hat der OFC die Nase vorn ( 5 Siege, ein Unentschieden, zwei Niederlagen ), allerdings zählen solche Statistiken meiner Meinung nach überhaupt nichts, denn heute stehen zwei runderneuerte Teams auf dem Platz die beide einen Erfolg wollen und mit Erfolg meine ich nicht nur einen Punkt.

Kommen wir deshalb zum heutigen Spiel und zur Ausgangssituation der beiden Lagern. Da hätten wir zum einen den SC Pfullendorf, nachdem der Saisonstart gründlich in die Hosen ging zweifelte schon mancher in der Bodenseeregion ob der Regionalligatauglichkeit der SC's. Allerdings wurden die ersten Spiele recht ordentlich absolviert und eine gehörige Portion Pech verhinderte ein Punkten in den ersten 5 Spielen. So begann man mit Schwung und Elan im ersten Spiel gegen die kleinen Bayern und erst nach einem Doppelschlag Mitte der zweiten Halbzeit gewann mit den Bayern Amateuren das glücklichere Team. Weitere vier Spiele rannten die Pfullendorfer wie Hunde hinter dem Ball her, Einsatz und Leidenschaft wurden aber auch hier nicht belohnt. Als jeder die Mannschaft schon als kommenden Absteiger sah, kam das was kommen mußte. Es stellte sich mit einem Sieg gegen den VfR Aalen der erste Erfolg ein, der Bann war gebrochen und mit 10 Punkten aus den letzten 5 Spielen stellt der SC Pfullendorf eines der erfolgreichsten Teams der vergangenen Wochen. Lediglich das Spiel in Koblenz wurde verloren, aber auch hier versteckte sich die Mannschaft von Trainer Rommel keinesfalls. Aber was führte zur Wende, daß der SC plötzlich punktete und sich Stück für Stück nach vorne arbeitete. Es lag sicherlich zum einen an dem Erfolgsglauben innerhalb des Teams, aber auch ein einigen Umstellungen ( nennen wir es mal Notbremse ), die Trainer Günter Rommel nach dem fünften Spieltag vornahm. Der Spezialist für "Schwäbische Maultaschen" nahm den jungen Gino Hockenjos aus der Startelf (bis dahin Auflaufgarantie) um ihn als offensiven Mittelfeldjoker im Bedarfsfall zu bringen. Mit Erfolg, denn das 22-jährige Talent bereitete nicht nur den Ausgleich gegen den SV Wehen vor (3:3), er erzielte auch jeweils die Siegtreffer gegen die kleinen 60er und beim 2:1 Auswärtserfolg in Augsburg. Ferner stellte Rommel ab den sechsten Spieltag konsequent auf das Sturmduo Blessin/Maier um, eine Umstellung die sich in Toren auszahlen sollte, die aber auch verdeutlicht daß sich Pfullendorf auch auswärts nicht versteckt. Das Mittelfeld wird seit einigen Wochen von Christian Gmünder und Patrick Hagg angetrieben, zwei Spieler die sich Hans-Jürgen Boysen merken sollte. Immer für ein Tor gut und mit Flanken von außen scharf in die Mitte stets gefährlich versorgen die beiden Mittelfeldmotoren die Stürmer mit Bällen und laufen unermüdlich auch längere Strecken. Hier ist die Abwehr der Kickers gefragt, besonders auf der linken Seite muß Fleißarbeit verrichtet werden. Trotz der Erfolge in den letzten Wochen gibt es aber auch Schwachpunkte beim Tabellenfünfzehnten. Die Abwehr war lange Zeit das Sorgenkind von Trainer Rommel gewesen, wenn es einschlug dann richtig, besonders das schnelle Flügelspiel und hohe Bälle in den Sechzehner mochten die Pfullendorfer nicht. Auch das etwas zögerliche Umschalten von Angriff auf Abwehr bedarf noch des Feinschliffs, zu viele Tore sprechen hier Bände und bis heute ist das nicht ganz abgestellt. Die Devise "Wir müssen halt ein Tor mehr schiessen" ist tagesaktuell und wird auch in Offenbach gelebt werden, auf ein Unentschieden, ein Reinstellen und die berühmte Abwehrschlacht läßt sich dieser Verein nicht ein. In Sachen Kickers Offenbach wird vieles auf die Aufstellung von Stuttgart hinauslaufen, erst am vergangenen Dienstag in Königstein bestätigte die "Stammelf" ihre gute Leistung von Halbzeit Zwei beim VfB. Lediglich Happe könnte in die Formation noch reindrängen, bei 100%iger Fitness sollte dieses auch eintreffen. Von der Zuschauerseite erwarte ich 6.500 Zahlende, sicherlich etwas optimistisch, aber das Spiel gegen Darmstadt ist noch nicht aus den Köpfen der Fans entwichen. Einen Tip(p) hätte ich auch noch anzubieten, die Kickers gewinnen mit 3:1, wie schon im Hinspiel in der Saison 2003/2004 als unser derzeitiger Goalgetter Türker zweimal den Kasten von Keeper Hermanutz traf. Mal sehen wie es heute läuft.

Vorbericht: De Bertl aus de Kurv

 

Und noch als Ergänzung mein Aufstelltip(p) der Kickers: