Vorbericht zum Spiel
OFC - 1 FC Saarbrücken

Nach erfreulichem Auftritt im DFB-Pokal gegen den Erzrivalen Eintracht Frankfurt und einem leider abermals enttäuschenden Spielausgang beim Auswärtsspiel in Schweinfurt steht am kommenden Sonntag das Risikospiel gegen den 1.FC Saarbrücken auf dem Kalender. Leider steht der Verlust zweier Punkte bei Schweinfurt 05 abermals einer grösseren Kulisse am Bieberer Berg im Wege. Die gerade wieder aufkommende Euphorie wurde so wieder jäh gestoppt. Allerdings treffen die Kickers am Sonntag Abend auf einen Gegner, der im Gegensatz zu vielen anderen in der Regionalliga Süd ein paar Zuschauer mit sich bringt. Was für die Heimfans natürlich auch negative Begleiterscheinungen mit sich bringt, denn kaum sind einmal ein paar Gästefans zu erwarten, tritt in Offenbach die Polizei auf den Plan und ruft ein Risikospiel aus, was schärfere Kontrollen, alkoholfreies Bier sowie ein Blockfahnenverbot in weiten Teilen des Stadions mit sich bringt.

Zu unserem Gegner: Die Mannschaft aus dem Ludwigspark kommt ungeschlagen an den Bieberer Berg. Die Elf von Trainer Horst Ehrmanntraut ist aus dem selbsternannten Favoritenkreis diejenige, die bisher als einzige die hochgesteckten Erwartungen erfüllen konnte. Saarbrücken spielt im 4-4-2-System, welches auswärts freilich etwas defensiver ausgerichtet ist als im heimischen Stadion. Dabei verfügt Saarbrücken über zwei brandgefährliche Offensivkräfte: Der Franzose El Idrissi, technisch versiert, vermag schon mal einen Alleingang erfolgreich abzuschliessen und den kopfballstarken Knipser Thiebaut sollte eine gegnerische Abwehr niemals aus den Augen lassen. Der 1.FC Saarbrücken dürfte von rund 500 Fans an den Bieberer Berg begleitet werden.

Die Kickers stehen am Sonntag unter Zugzwang. Eine weitere Niederlage würde alle Träume vom Aufstieg in die 2.Liga wie Seifenblasen platzen lassen und hektisches Treiben hinter den Kulissen mit sich bringen. Um dies zu verhindern, wird schon im Vorfeld um die Gunst der OFC-Fans geworben, die in den letzten Jahren leider zu einem kritischen Publikum geworden sind und sich nur noch von echten Highlights auf dem grünen Rasen zum Leben erwecken lassen. Die Offenbacher Fanszene arbeitet auch intern, zumindest in Internetkreisen, daran dies schnellsmöglich zu ändern. Das Derby im DFB-Pokal war diesbezüglich schon mal ein guter Neuanfang. Freilich sollte auch die Mannschaft der Offenbacher Kickers ihr Scherflein zum Gelingen der Veranstaltung beitragen, denn so würde dieses Unterfangen leicht zum Selbstläufer.

Grossartige Veränderungen im konditionellen Bereich sind nicht zu erwarten, Trainer Lars Schmidt kann weiterhin nur darauf aufbauen, was durch seinen Vorgänger in der Vorbereitung erarbeitet wurde. Hier wird zwar versucht, nachzubessern, doch auf die Schnelle wird sich die Situation nicht umkehren lassen. Vielleicht spart man sich zur Abwechslung mal etwas Luft für einen vehementen Schlussspurt auf, im Hurrastil wird Saarbrücken so oder so nicht zu bezwingen sein. Im Defensivbereich stellt sich die Mannschaft wie in den letzten Wochen schon von selbst auf. Aufgrund der Verletzung von Dario Fossi und der abgelaufenen Spiel- bzw. Arbeitsgenehmigung für Bachir Kaba bleibt Fouad Brighache vorerst einzige Alternative in diesem Bereich. Im Mittelfeld erwarte ich eine Umstellung von Christian Müller auf Neuzugang Adrian Mahr. Müller hat in den letzten Spielen einfach seine Unbekümmertheit vermissen lassen und scheint reif für die Bank. Vielleicht kommt er als Joker, dann vielleicht auch mal auf einer anderen oder gar seiner Position, einfach mal wieder besser ins Spiel. Ansonsten dürfte der OFC in gewohnter Aufstellung auflaufen. Mit etwas Glück kann auch Bruno Akrapovic wieder auf den Spielberichtsbogen, er befindet sich auf dem Weg der Besserung. Gebangt wird noch um den Einsatz von Torwart Cesar Thier, den eine Zerrung im rechten Oberschenkel plagt.

Mit folgenden Aufstellungen könnten die beiden Mannschaften auflaufen:

Kickers Offenbach: Thier – Dolzer, Barletta, Menze – Dworschak, Mahr, Judt, Falk, Naciri – Policella, Petry

1.FC Saarbrücken: Sabanov – Heeren, Schäfer, Adiele, Caruso – Laping, Nehrbauer, Delic, El Idrissi – Hagner, Thiebaut

Meine persönlichen Erwartungen für das Spiel: Ich hoffe, dass wir den Spielverlauf des letztjährigen Saarbrückenspiels in dieser Saison umkehren können und die Saarländer in einem fulminanten Schlussspurt mit 3:2 besiegen können. Damit wäre der Knoten geplatzt!

Traser 11.09.2003