Bericht
zum Spiel
OFC
- Bayern Amateure 0:4
Ein Debakel! 0:4 gegen die
ersatzgeschwächten Amateure des FC Bayern. Eine lustlose, emotionslose
Vorstellung einer Offenbacher Mannschaft, wie man sie nur sehr selten erlebt
hat, und zuhause schon mal gar nicht. Nein, mich erinnert diese Mannschaft nicht
an die Truppe, die nach dem Zweitligaabstieg den einen Schuss fast versemmelte.
Die ganze Situation mitsamt dem Unverständnis der Fans erinnert mich vielmehr
an das Jahr des Regionalligaabstiegs etwa 1995, als ebenfalls eine interne
Trainerlösung mit Wille Kohls im schwarzen Freitag gipfelte. Und genau dies
ging mir am Freitag in Halbzeit Zwei auch mehrmals durch den Kopf. Möge doch
irgendeiner seinen Mut zusammen nehmen und den Platz entern…
Wer hat die Schuld an dieser
Misere? Der jetzige Trainer hat die Mannschaft zwar mit zusammengestellt, doch
er hat sie nicht vorbereitet. Er hat nun in Sachen Aufstellung einige
Umstellungen versucht, die jedoch alle nicht zum gewünschten Ergebnis führten.
Der Bieberer Berg bleibt für seine Gäste ein Selbstbedienungsladen. Trotzdem,
ein weiterer Trainerwechsel bringt den OFC nur einen weiteren Schritt Richtung
Abgrund! Hier sollten nun endgültig die Finanzen an oberste Stelle gesetzt
werden, die Zuschauerzahlen sprechen schliesslich eine deutliche Sprache und sie
werden demnächst auch eher nicht steigen. Schmidt gehört jetzt aus der
Schusslinie genommen und gestärkt, alles Andere gibt der Mannschaft nur weitere
Alibis.
Die Fans in der
Verantwortung? Nein, man sollte untereinander nun endlich mit der
Selbstzerfleischung aufhören! Dies führt ganz einfach zu nichts. Kickers
Offenbach hat mehr Dauerkarten verkauft, wie manche Spitzenmannschaft im Schnitt
pro Spieltag Zuschauer begrüssen dürfen. Wenn die überaus erfahrene
Mannschaft damit nicht zurecht kommt und dadurch gehemmt auftritt, dann hat das
am allerwenigsten mit den Fans zu tun. Der Support war zu Anfang des Spiels
wieder in Ordnung, bis man aufgrund des Spiels mal wieder zum Selbstfeiern überging.
Dies tut der Mannschaft nicht gut und das muss aufhören. Die Todesstille im
Block in der zweiten Halbzeit hat sich die Mannschaft erarbeitet, dies war völlig
gerechtfertigt! Da war die Haupttribüne in ihrem Urteil mal wieder sehr viel
krasser. Hier wurde zum Teil der Gegner gefeiert, manche verliessen den Bieberer
Berg gar schon nach 60 Minuten. Wir müssen der Mannschaft klar machen, dass wir
mit solchen Leistungen gerade zuhause nicht mehr einverstanden sind, aber bitte
nicht mit den Mitteln der Haupttribüne!
Zur Mannschaft: Was diese Elf
vor allem in der zweiten Halbzeit bot, ist eigentlich nur noch mit
Arbeitsverweigerung zu umschreiben. Um der Mannschaftsleistung gerecht zu
werden, hier heute mal eine Einzelkritik von mir:
Cesar Thier: Ganz klar ein
guter Torhüter, doch bei seiner Erfahrenheit fehlt mir ganz einfach, dass er in
einer Situation wie am Freitag seine Vorderleute auch mal richtig
zusammenstaucht. Seine Abwehr war ein Torso und so was darf er sich nicht bieten
lassen!
Stephan Dolzer: Ist nur noch
ein Schatten seiner eigenen Vergangenheit! Hat in dieser Form in unserer Abwehr
nichts mehr verloren. Hat sich in der zweiten Halbzeit aufgegeben, ganz schwache
Leistung.
Angelo Barletta: Völlig von
der Rolle! Liess sich wie die Anderen ein ums andere Mal düpieren. Wo bleibt da
die Härte? Wenn mich mein Gegenspieler schwindelig spielt, muss ich auch mal
zeigen, wo der Hammer hängt. Wo sind Angelos Stärken? Bringt auch nichts für
das Aufbauspiel!
Steffen Menze: Spielt, als hätte
er eigentlich keinen Bock! Hat Fehlpässe auf Lager, wie ich sie von einem
unserer Spieler noch nie gesehen habe und setzt dann nicht mal entsprechend
nach. Müsste von seiner Erfahrung her Führungsspieler sein aber verhält sich
auf dem Platz wie eine 18jährige Mimose!
Matthias Dworschak: Ging als
Einziger mal wieder an seine Leistungsgrenze, ohne dadurch allerdings
irgendetwas ändern zu können. Auch hier: Walten sie ihres Amtes und falten sie
ihre Nebenmänner mal anständig zusammen, wenn dies vom Typ her nicht möglich
ist, brauchen wir einen anderen Kapitän!
Zaki Tammaoui: Ihm kann man
noch am wenigsten Schuld geben, allerdings ist es fraglich, ob er von seiner
Klasse her den Ansprüchen einer Regionalligaspitzenmannschaft genügt.
Christian Müller: Schöpft
sein Leistungsvermögen nun schon seit längerem nicht mehr aus. Seine Frisur
kenne ich aus den japanischen Zeichentricksendungen, die mein Sohn schaut.
Sollte mal wieder mehr Wert darauf legen, sich fussballerisch einzubringen! Als
einzigen echten Offenbacher in dieser Mannschaft sehe ich ihn jetzt in der
Pflicht! Ansonsten wird er den Weg der Messinese und Co. gehen und irgendwann im
Offenbacher Umland auftauchen.
Thorsten Judt: Erste schwächere
Vorstellung unseres besten Neueinkaufs. Sollte man ihm bei der Form mancher
Nebenleute zugestehen.
Adrian Mahr: Anfangs noch
vielversprechend, später leider immer weniger in Szene gesetzt. Trotzdem ein
Hoffnungsträger für die Aussenposition. Zu Unrecht ausgewechselt!
Christian Knappmann: Endlich
mal eine Chance von Beginn an und dann so eine schwache Leistung! Schade, so
wird’s nie was mit einem Stammplatz.
Michael Petry: Hoch auf Petry,
Petry versucht den Ball unter Kontrolle zu bringen, er fällt und es gibt
Freistoss oder der Ball ist weg. Ich finde diese Spielweise so was von
einfallslos! Daran ist zwar Petry nicht alleine Schuld, doch es kommt auch drauf
an, wie man sich als Stürmer bewegt. Schwache Leistung.
Gustav Policella: Stellt in
dieser Form keine Alternative zu den anderen Stürmern dar.
Christian Hock: hat durch
seine Leistungen mittlerweile einen sehr schlechten Stand bei den Zuschauern. In
dieser Form gehört er auch definitiv nicht in die Mannschaft!
Daniele Fiorentino: Zeigt
noch viel weniger Ansätze seines zu Anfang gesehenen Talents wie bei Müller.
Kandidat fürs B-Team.
Management und Präsidium:
Die Herrschaften haben gemeinsam mit Schmidt und Berndroth diesen Kader
zusammengestellt. Diese Herren haben mit zugeschaut, als in der Vorbereitung
geschludert wurde. Diese Herren haben bei allen Verdiensten Einzelner auch den
Kopf hinzuhalten, wenn die Situation nun aus den Rudern läuft. Es gibt einige
Brandherde im Verein, ob das in der Jugendabteilung oder oben bei den Profis
ist, eine klare Linie ist derzeit nur schwerlich zu sehen. Inwieweit das Konzept
des Herrn Lamm überhaupt noch greift, können nur diese Herren überhaupt
beurteilen, er selbst stellt sich der Verantwortung bisher nicht. Ich hoffe,
Herr Lamm verpflichtet nun nicht auch noch den (teuren) Trainer seiner Wahl.
Herr Lamm versprach uns goldene Zeiten in Offenbach, nun soll er auch in die
Verantwortung gehen und uns sagen, wie es um die Zukunft von Kickers Offenbach
bestellt ist, wenn es auf diese Art und Weise weiterläuft!
Immer noch mit dickem Hals:
Traser am 28.09.2003