Vorbericht zum Spiel 

Kickers Offenbach - Neunkirchen

 

Wir fahren zur Borussia...

 

Ihren ersten Titel errangen die „Neunkärjener“ Borussen 1921 mit dem Süddeutschen Pokalsieg. Es waren die großen Jahren mit vier Meistertiteln in der Rheinhessen-Saar-Liga (höchste Spielklasse) 1921, 1922, 1923 und 1924. 1929 wurde der Verein Saarpfalz-Ligameister und 1938 Vizemeister der Gauliga Südwest. Schließlich folgten drei Vizemeisterschaften in der Oberliga Südwest (höchste Spielklasse); 1959, 1960, 1961 und endlich 1962 der Meistertitel. Drei Jahre kickten die Saarländer in der Bundesliga 1964/65, 1965/66 und 1967/68. Eine glorreiche Zeit mit Trainern wie Horst Buhtz und Zeljko Cajkovski. Die Wekscher, das ist im Lyonerland das Wort für Brötchen, sind seitdem kleiner geworden. In den 70er war man noch relativ oft zu Gast in den Aufstiegsrunden zur Bundesliga 1964, 1967, 1971, 1972 und 1974, dann ging es nur noch um den Aufstieg in die 2. Liga 1976, 1977, 1978, 1980 und 1991, dann konzentrierte man sich auf dem Saarlandpokalsieg (ausgespielt seit 1975) 1978, 1985, 1986, 1990, 1992 und 1996... und dann kam erst mal nichts mehr, bis 2000 mit dem Meistertitel der Amateuroberliga Südwest, der dann gleich noch einmal 2002 eingefahren wurde. Und schon sind wir beim Regionalligaheimspiel gegen die Kickers aus Offenbach.

Das letzte Aufeinandertreffen der beiden Traditionsvereine fand in der Saison 1980/81 statt in der 2. Liga Süd, beide Spiele gingen mit 2:1 und 3:0 an die Kickers. In der Saison wurde der OFC zweiter hinter den Lilien und verlor die Reli zur BuLi gegen die Braunschweiger Eintracht, Borussia „Neunkärje“ konnte als vorletzter gerade mal den VfB Eppingen distanzieren. Heute sind die „Neunkärjener“ letzter und schafften in 15 Spielen gerade mal einen Sieg. Das Torverhältnis von insgesamt 14:34 lässt gutes für die Kickers hoffen, aber zu Hause sind die Borussen für ihre Verhältnisse schon so was wie heimstark: 1 Sieg, 3 Unentschieden und 7:8 Tore bei 7 Begegnungen (der OFC holte zu Hause immerhin sagenhafte 7 Punkte !!! bei 8:9 Tore). Im traditionsreichen Ellenfeld-Stadion, wo vielleicht die steilsten Stehkurven Deutschlands stehen, kämpft die Truppe immer bis zum Umfallen. Das mag auch am Magdeburger Einschlag liegen: mit Waldemar Koc, Dirk Fengler, Andreas Golombek und Ronny Scholze wurden zu Saisonbeginn gleich 4 Typen aus dem Nachlass des 1.FCM geordert. Ansonsten ist noch Juan Carlos Corvolan ein Begriff, der Argentinier wechselte vom SV Elversberg.

Bei den Kickers fragt man sich ob man heulen oder flennen muss. Seit 6 Spieltagen ist die junge Truppe von Ramon Berndroth ungeschlagen (letzte Niederlage gegen Haching Anfang September zum 8. Spieltag). Aber es ist auch schon genauso lange her, dass mehr als ein Tor erzielt wurde, davor gelang dieses Kunststück (zwei Treffer in einem Spiel zu erzielen) nur noch zweimal (2:0 gegen Ffter Amas und 2-3 gegen den 1.FCS). Macht insgesamt 15 Tore in 14 Spielen. Den Offenbacher Sturm hier als laues Lüftchen zu bezeichnen scheint also absolut übertrieben. Außer eben „Neunkärjen“, ffter Amas, Bayern Amas, und dem SV Elversberg trifft keiner so selten. Dafür ist die Abwehr der Offenbacher ziemlich bombensicher, nur Haching (gerade mal 5 kassiert und davon zwei gegen uns), Rainsborough und die Lilien stehen besser oder genauso da. Wenn die Lage so eindeutig verzwickt ist, rufen einige natürlich schon mal nach dem Trainer, frei nach dem Motto: „Du hast geschafft, du darfst jetzt gehen“... Für die Offenbacher Kickers geht es um wichtige Punkte gegen den Abstieg, nach dem Abstecher ins Saarländle folgt der schwere Brocken Erfurt. Das Punktepolster zu einem Abstiegsplatz beträgt einen ganzen magersüchtigen Punkt. Beruhigend wirkt da fast die Auswärtsbilanz der Offenbacher: 2 Siege, 4 Unentschieden, 1 Niederlage (StuKi) 7:5 Tore, drittbeste Auswärtsbilanz mit den 98er und Rainsborough hinter dem 1.FCS und Haching.

Fantechnisch kommt wohl gerade mal ein Bus aus OF, ein paar sitzen wieder im Auto und andere „ultra“reisen mit der Bahn. Da aber verkaufsoffener Sonntag in „Neunkärjen“ ist, könnte es zu verkehrstechnischen Behinderungen kommen. Neunkärjener Borussen können Saarbrücker nicht leiden und sind beleidigt wenn man sie mit den „Elversberjer“ vergleicht. Ganz besonders derbe wird’s wenn man gegen die Trierer antritt... aber das ist wieder eine andere Geschichte. Ansonsten dürfte es bei sonnigem Wetter eine schönen Stadionaufenthalt geben.

Mögliche Aufstellungen:

OFC:
Thier – Kaba, Zitouni, Barletta – Dworschak – Coorochano, Müller,
Naciri, Langen – Knappmann, Falk

Borussia:
Purket – Backmann – Golombek, Schmit – Manu, Eiden, Rein, Schoffner –
Kriegshäuser – Tücker, Scholze

 

Also dann, gute Fahrt, viel Spass, drei Pungda

Bis zum nexten Kick

TRO