Bericht zum Spiel
Hoffenheim - Kickers Offenbach

Noch nie bin ich vor den Comebackern losgefahren und nach ihnen angekommen. Doch für alles gibt es ein erstes Mal. Haben aber die Comebacker überhaupt einen Bus gemacht? Ich weiß es nicht zumindest wären sie dieses Mal bestimmt nach uns losgefahren und vor uns angekommen.

Um 12:00 Uhr sollte die pünktliche Abfahrt sein, was uns auch so relativ gut gelang doch schon auf den ersten Autobahnkilometern waren wir 5 uns uneinig wohin denn der Weg gehen soll. Unser Fahrer Traser lies sich bereitwillig von Herby auf die nach Meinung von Pasch falsche Autobahn lenken und ich musste mit den Schultern zucken, weil ich doch noch nie Hoffenheim gesehen habe. Im Nachhinein muss ich sagen, hätten wir nur auf Pasch gehört. Nicht immer sind Männer die besseren Routenführer. Es lag allerdings nicht an Herby´s Wegweisungen sondern an dem Stau, dass wir erst 10 Minuten nach Spielanpfiff ankamen.

Der Stau war übrigens kurz vor Karlsruhe. Ich weiß ein Brüller, für uns im Auto ein Punkt an dem die Laune merklich nach unten ging und eine schweigsame Fahrt begann. Doch Dank Trasers Fahrkünsten und seinem superschnellen Auto schafften wir es dann pünktlich um 14:30 in Hoffenheim anzukommen. Leider war die Parkplatzsuche nicht einfach und so mussten wir eben die erwähnten 10 Minuten vom Spiel verpassen.

Am Stadion angekommen musste ich dann als einzigster eine gründliche Leibesvisitation über mich ergehen lassen. Angefangen von den Blicken in die Zigarettenschachtel und der Brieftasche wurde mein Schlüssel genaustens unter die Lupe genommen. Hätte sich doch an dem großen Schlüsselbund auch evtl. ein Messer verstecken können. Auch wurde fast jeder Körperteil auf das genauste untersucht, wo waren nur die Bengallos?

Nachdem wir dann das Stadion erblickten konnte ich mir ein höhnisches Lachen nicht verkneifen, denn was hier als Stadion verkauft wurde war schon hart an den Haaren herbeigezogen. Zumindest war der Gästeblock an dem wir uns befanden, eine Treppe auf der sich die Gäste stellen durften und ein bisschen Rasen. Nun es ist nicht alles Gold was glänzt. Auch wenn man eine guten Sponsor hat. SAP lässt grüßen. Doch muss man Hoffenheim auch noch die Chance lassen sich in der Regionalliga zu etablieren und entsprechende Ausbauten werden sich von selbst ergeben.

Das Spiel selbst wurde von ca. 184 OFC – Fans beobachtet, die 130 Kilometer auf sich genommen hatten. Vom Spiel selbst werde ich wie gewohnt nicht viel berichten, da es hierzu genügend auf anderen Seiten zu lesen gibt. Ein für mich eher mäßiges Spiel, was im Endresume aber keinen Sieger verdient hat. Die Torchancenverteilung lag eindeutig auf Seiten der Hoffenheimer, die aber nicht in der Lage waren hochprozentige Torchancen zu verwerten. Und wir waren so mit dem Arbeiten im Mittelfeld beschäftigt, dass viele Torchancen bei uns nicht aufkommen konnten. Nach dem das 1:0 für die Gastgeber aus einem Freistoß heraus gefallen war, hatte ich ein ziemlich ungutes Gefühl, was einige der Mitgereisten mit mir geteilt hatten. Doch auch wir Fans lassen uns gerne eines besseren belehren und konnten den Ausgleich mit einem spektakulärem Hinterkopftreffer von Zitouni betrachten.

Ja das wäre er dann gewesen mein Bericht wenn da nicht noch was gekommen wäre, was uns wieder mal zeigt es gibt solche und solche.

Nach dem Spiel traf ich eine allseitsbekannte Kickersnase die in ziemlicher Aufregung vor sich hertobte und wenn er nicht so vernünftig wäre gerne 2 Personen aus dem Bus des Fanclubs Jung und Alt rausgeholt hätte. Diese 2 Personen müssen dem Herrn Petry am Zaun Sprüche entgegengeworfen haben, wie „Petry, Du Sau, du bekommst hier nichts zu essen bis Du richtig kicken kannst“.

Früher wären solche Personen mit einem Bergverbot belohnt worden was sie sich dann auch verdient hätten. Man kann über einzelne Spieler denken was man will, es ist auch erlaubt zu meckern, aber was für mich absolut unverständlich ist, wie Spieler in unseren Trikots in solch einer peinlichen Weise beleidigt werden. Liebe Mitglieder von Jung und Alt regelt dies, denn es kann nicht sein, dass ein Fanclub durch solche Idioten in Verruf gerät.

Unsere Spieler sind Kickers und sie spielen für die Kickers. Mögen sie noch so schlecht spielen, dürfen wir ihnen zwar den Applaus verwehren, doch beleidigen ist eine Sache, die nur das eigene Unvermögen zeigt sich verbal vernünftig zu äußern. Ein Gespräch was ist mit Dir los kannst Du nicht, bist Du verletzt, warum läuft es nicht so ergibt meist sogar eine Reaktion der Spieler mit der man was anfangen kann. Eine Beleidigung bringt nur mehr Verunsicherung und hilft am Schluss auch uns Fans nicht weiter.

Dass dieser Tag doch noch ein schönes Ende haben sollte, wurde mir erst durch die Einladung zu den Feierlichkeiten des Fanclubs Patriots klar. Der Fanclub Patriots lud zu seinem 10 jährigen Jubiläum ein und Personen wie LH, Herby, Peppi, Fidel und Waldi waren eingeladen. Da auch meine Wenigkeit gerne jede Feier mitnimmt, luden eben diese Personen mich ein mitzukommen.

Nach kurzem Überlegen sagte ich dann zu und sollte nicht enttäuscht werden. Angekommen auf der Party überkam mich gleich ein mulmiges Gefühl Mitglieder der Patriots, einige die ich als ASF´ler einstufte, einige Comebacker sowie wir vom Onlinefanclub waren auf dieser Feier und was sagt der Menschenverstand, wenn man voreingenommen ist? Na klar da gibt’s Krach, da gibt’s Fänge. Was ein Blödsinn kann ich Euch nur sagen. Was mir an diesem Abend passiert ist, kann man nur als Gastfreundschaftlich hoch 10 bewerten.

Das Bier gab es umsonst obwohl ich ja nicht direkt eingeladen war. Ungefähr die Hälfte der Personen waren mir bereits aus früheren Zeiten bekannt, so dass so langsam mein mulmiges Gefühl von mir wisch. Alles saß im Freien und schaute bedächtig auf den Fernseher um die Auslosung der nächsten DFB Pokal Runde einzuläuten. Doch wie es eben kommen musste es fing gar fürchterlich an zu regnen. Alles was Hände und Füße hatte, rannte ins Clubhaus und machte sich dort breit und nun fing das an, was man wohl im wahrsten Sinne des Wortes als FEELING Bieberer Berg nennen darf.

Die ganze Meute stimmt sich an um das Lied Fußballhauptstadt OLE einzuläuten. Was als kurzes Lied anfing wandelte sich in ein halbstündiges Singen mit allem was dazugehört. Die Hocker und einzelne Stühle wurden angehoben und im Takt auf den Boden geknallt. Was einen wunderbaren Unterton ergab. Einige saßen am Tisch und nahmen die Aschenbecher um diese im gleichen Takt auf den Tischen niedersausen zu lassen. Jeder der nichts hatte pokte durch den Raum und sang aus voller Kelle Fußballhauptstadt OLE. Das Bier floss in Strömen, der Apfelkorn versank in den Kehlen der Fans und man dachte auf dem Spiel der Kickers zu guten alten Zeiten zu sein. Es war ein Fest was seinesgleichen wohl noch lange suchen wird.

Betäubt von der guten Stimmung und ein wenig Alkohol und dem Wissen, wir spielen gegen Nürnberg in der zweiten DFB-Pokal Runde begab ich mich auf dem Heimweg und sang sehr zum Leidwesen meiner Nachbarn Fußballhauptstadt OLE.

Mir hat dieser Tag gezeigt. Nicht jeder der in einem Fanclub ist, der zu den sogenannten ruhigen Fanclubs gehört, ist ein wirklich guter Fan.

Mir hat es aber auch gezeigt, die Patriots, die ASF´lern sowie die Comebacker sind keineswegs Menschen die nicht feiern können. Friedlich und mit einer großen Liebe zu den Kickers. So sind diese Jungs. So und nicht anders. Solltet ihr mal zu einer Feier der Gruppen eingeladen werden, gebe ich Euch den Tipp besucht auch diese. Es wird ein berauschendes Fest.

Mit einem Dank an die Patriots für die Einladung auf Umwegen. Und den restlichen Fangruppen und Personen, die zugegen waren einen herzlichen Dank für die gute Stimmung und den schönen Abend.

Tabischer der sich auf die nächsten Einladungen freut