Bericht zum
Spiel
RW Erfurt - Kickers Offenbach
1:2
Hurra, wir dürfen wieder nach Elversberg
Was war das gestern für eine
Hetzerei. Da habe ich mich mal eine Stunde früher von der Arbeit heim geschickt,
um schnell mit dem Engel und dem
Bengel per Taxi zum 14:30 Uhr Treffpunkt der Comebacker zu kommen. Zu diesem
Zeitpunkt war ich noch sehr naiv und überlegte warum wir so früh losfahren würden?
Dann wären wir ja so ca. 18 Uhr in Erfurt und müssten noch 90. Minuten warten
bis das Spiel beginnt. Doch spätestens an der Buswendeschleife, am Bieberer
Berg, wusste ich das ich mir einfach nur zuviel Gedanken gemacht hatte. Der Bus
stand nämlich schon auf der Strecke, von Klein Auheim nach Offenbach, im Stau.
Somit verzögerte sich die Abfahrt auf 15:30 Uhr und die ganze Hektik, um pünktlich
im Bus zu sitzen, war vergebens. Einziger Trost war das die Goude noch später
abgefahren sind.
Neben leckeren Käsebrötchen (was der Gleisi alles kann) gab es dieses mal auch Jägermeister im Comeback Bus. Allerdings hoffe ich das Waldis Riesenlager an Dosenbier vom Vorjahr langsam leer ist und auch die Comebacker auf kaltes Flaschenbier umsteigen.
Der Bus war ca. 20 Minuten
unterwegs und schon standen wir wieder, und zwar im Stau. Dieser Stau schien nie
ein Ende zu nehmen und so ging die Rechnerei los. „Schaffe mers noch?“ –
„Klar, des schaffe mer“ – „Ich was´s net, wird eng“ – „Logo
schaffe mer des“. Wir waren dann schon ca. eine Stunde unterwegs und hatten
immer noch 189 km vor uns als es plötzlich doch weiter ging. Flüssiger Verkehr
bis Gotha, und somit nahmen wir uns eine halbe Stunde vor Spielbeginn noch
schnell den Luxus einer Pinkelpause. Nach genau 7 Minuten und 43 Sekunden ging
es weiter. Weiter direkt in den Stau hinter Gotha. Somit war klar das der
Anpfiff für uns nicht mehr machbar war.
Zum Glück bekamen wir ab der
Ortseinfahrt eine nette Polizei Eskorte welche uns sicher zum Stadion bringen
sollte. Schnell raus aus dem Bus, Karte geholt .... und schon hatten wir das
erste Tor verpasst. Dies schoss Barletta in der 7. Min durch einen Foulelfmeter.
Das Spiel schien also wieder ihren normalen Lauf zu nehmen und so begann man im
Kickers Anhang mit dem Warten auf das 1:1. Doch was man dieses mal zu sehen
bekam war was anderes. Die Mannschaft zog sich nicht zurück sondern spielte
weiter auf das 2:0. In der 24. Min kam dann doch noch mal mächtig Gefahr auf,
als Cesar Thier mit einer Glanzparade einen Schuss eines Erfurters abwehrte. Im
direkten Gegenzug denn ein Freistoß von der linken Strafraumseite. Oscar
Corrochano flankte auf Barletta und der versenkt den Ball ins Netz der Erfurter.
2:0 für den OFC und zum ersten mal war so etwas wie Stimmung im Gästeblock. Mittlerweile
war auch der Bus des Fan Clubs „Die Goude“ da und so sammelten sich mittlerweile
so ca. 200 Offenbacher in der Kurve. Auf dem Feld lief dann bis zur Halbzeit
nicht mehr viel. Erfurt war geschockt und Offenbach beflügelt von der nicht
erwarteten deutlichen Führung.
Neben dem Offenbach Block
stand übrigens eine riesen Bühne, auf der am Sonntag Bon Jovi spielen wird.
Leider, oder besser zum Glück, haben wir hinter dem Tor nicht so viel Platz wie
im Steigerwaldstadion. Deshalb wissen wir heute auch noch nicht wo wir nächste
Woche spielen dürfen.
Zum Beginn der zweiten Hälfte
bewaffneten einige Offenbacher sich mit einer der gefährlichsten Waffe des
ganzen europäischen Kontinents. Die Waffe ist ein gefährliches Geschoss,
welches man in verschiedenen Kalibern kaufen kann. Da wären das einlagige,
zweilagige und sogar das dreilagige. Das letztere ist aber was für ganz harte
Burschen welche im Einsatz bei Desert Elversberg sind. Erst blieb das Geschehen
aber ruhig. Die Erfurter Spieler machten nun ein wenig mehr Druck ohne aber groß
für Gefahr zu sorgen. Man hatte nie das Gefühl das Erfurt wirklich ein Tor
schießen sollte. Jeder zweite Spielzug der Erfurter wurde in einen Konter für
den OFC umgewandelt, aber leider scheiterte der OFC Sturm mehr am eigenem Unvermögen
als an der gegnerischen Abwehr, welche den Anschein machte nicht die sicherste
zu sein. Doch plötzlich geschah etwas unfassbares. Ein Offenbacher Fan (den
Namen Bertl will ich jetzt nicht nennen da er sonst lebenslänglich
Stadionverbot bekommt) warf tatsächlich, das von mir bereits beschriebene,
Klopapier in die Menge. Der Offenbacher Block zuckte zusammen und blieb
sekundenlang still und kreidebleich stehen. Auch Fangesänge wie „Halt halt
halt, keine Gewalt“ konnten diesen Amokläufer mehr halten. Während man auf
der Sitztribünen Bereich das Präsidium schon diskutieren sah, wie teuer diese
Aktion nun wieder wird, tuschelten die Herrschaften vom Fan-Projekt schon wie
sie diesen Gewaltakt wieder in den Griff bekommen könnten. Doch es kam kein
Ordner und keine Polizei in den Offenbacher Block. Mensch, wir sind doch die gefährlichen
Klopapier-Rollen-Werfer aus Offenbach, da sollte man doch ein wenig mehr
Beachtung verdient haben?
Auch Schiedsrichter Sippel
brach das Spiel nicht ab und so konnte man sich weiter auf den Sieg freuen.
Dieser rückte auch immer näher bis dann plötzlich in der 67. Minute der
Knappi für Fiorentino auf das Spielfeld kam. Knappmann ging direkt in die Mauer
und fälschte, mit seiner ersten Ballberührung, den Freistoß vom Erfurter
Hartung zum 1:2 ins Tor ab. Bei Knappmann war jetzt übrigens ein
wenig Haarwuchs auf der Glatze zu sehen. Auf meine Frage, nach dem Spiel, was
denn da los wäre meinte er nur das er das macht weil er schon lange kein Tor
mehr geschossen hätte. Werden wir Knappmann etwa in Zukunft mit der Frisur des
Druiden Gandolf aus „Herr der Ringe“ sehen? Mit Glatze wäre er mir aber auf
jeden fall lieber und deshalb hoffe ich auf ein Knappmann Tor im nächsten
Spiel.
Muss man nach dem 1:2 wieder um die wichtigen 3 Punkte zittern? Nein, denn der OFC stand sehr gut und die Erfurter fanden nur selten ein Mittel um gefährlich vor das Tor von Cesar Thier zu kommen. Nur in der 88. Minute wurde es noch einmal so richtig gefährlich. Nach einer Flanke von Ziegner sprang der Ball gegen die Hand eines Offenbacher Spielers. Die Gästekurve stöhnte und resignierte schon. Das 2:2 lag durch den folgenden Elfmeter schon in der Luft. Doch was macht Schiedsrichter Sippel? Er gibt Freistoß für die Kickers. Was immer er gesehen hatte, ich fand er hatte recht. Kurz darauf folgte der Abpfiff und der Kickers-Block feierte den Auswärtssieg.
Als die Feierlichkeiten
beendet waren ging es Richtung Busse. Dort sperrten die Förster alles ab da im
Wald wohl die bösen Räuber hausten. Wenn man aber genauer hinschaute waren es
nur junge, pubertierende, Möchtegern-Erlebnisorientierte aus Erfurt. Spontan
entschlossen wir uns die jungen Herrschaften ein wenig mit Gesängen zu ärgern,
was angesehen an ihrer Aggressivität auch fruchtete. Lieder wie „Ihr seit arm
und wir sind reich“, „Lauf Oma lauf“, „Im Wald da sind die Räuber“
oder "Auferstanden aus Ruinen" sorgten für sehr viel Stimmung unter
den Busfahrern. Irgendwann wurden wir dann aber von den Förstern in den Bus
gebeten und ab ging es in Richtung Offenbach. Allerdings frage ich mich jetzt
noch wo der Bus lang gefahren ist, denn wir waren erst um 1:30 Uhr zu Hause.
Fazit:
Wenn Barletta trifft holt der OFC auch 3 Punkte. In der Rückrunde war er
alleine für 9 Punkte verantwortlich. Erfurt war erschreckend schwach und so
viel es uns auch leicht eine Serie zu kippen. Gegen Erfurt hatten wir vorher nämlich
noch nie gewonnen. Erfurter Fans scheinen auswärts lauter zu sein wie zu Hause
und unser Betreuer Markus Bonnesen ist immer noch ungeschlagen. Außerdem habe
ich Kopfschmerzen ...
TARA
Fotos: TARA
Sobald ein Onliner Zeit findet kommen noch mehr Fotos vom Ozzy und Tara. Schaut einfach in den nächsten Tagen noch einmal rein.