Bericht zum Spiel
Eintracht Trier -
Kickers Offenbach 1:0

Nach Trier, zum 6-Punkte-Spiel. Nach den Ergebnissen der letzten Woche fuhr man gut gelaunt in die Moselstadt. In den Tagen zuvor rechnete man die mögliche Punkte aus, die einen nach den kommenden 3 Spielen zufrieden stellen würden. 7 wäre hervorragend, 6 o.k. aber 5 sollten es schon mal mindestens sein. Das wird schwer angesichts des Spiels gestern nachmittag in einem ziemlich seltsamen Stadion, bei dem die Gegentribüne aus 5 Stufen besteht und die Haupttribüne nur halb so lang ist wie das Spielfeld.

So ein bißchen Aufstiegseuphorie wird ja inzwischen beim OFC auch geschürt und so manch einer diskutiert inzwischen lieber schon mal ob das Derby nächste Saison auf Grund der Sicherheitslage dann unter Ausschluß der Öffentlichkeit stattfindet oder eventuell gar wegen der Baumaßnahmen in Frankfurts zukünftigen WM-Tempel verlegt werden muß. Nun ja – diese Diskussion dürfte jetzt erst mal wieder abebben, dazu war die Leistung beim Namensvetter der Unaussprechlichen zu ernüchternd.

Was sich die Woche über schon abgezeichnet hat, Zitouni rein und Langen raus, wurde von Ramon Berndroth auch so umgesetzt und so konnten wir einen ziemlich defensiven OFC bewundern. Und der hatte vor 4200 Zuschauern, darunter ca. 600 Offenbachern, alle Hände voll zu tun. Trier ging vom Anpfiff an mit permanenten Pressing auf unsere Mannen los und setzte sie stark unter Druck. Allerdings so richtig gefährlich kamen sie nicht vors Tor und so hoffte man mit Dauer der Spielzeit das vielleicht doch noch ein Konter mit Abschluß Würll für ein versöhnliches Ende sorgen könnte. Doch weit gefehlt, Torchancen für den OFC waren echte Mangelware an diesem Tag. Der Gegner hatte allerdings so seine Chancen, wie bei einem Schuß von Thömmes nach einer Viertelstunde, den Thier abwehren kann, oder in der 25. Minute, als nach Freistoss durch Kevric ein übles Tohuwabohu rund um den Elfmeterpunkt herrschte ehe Dworschak klären kann. Ähnliches dann noch mal kurz vor Ende der ersten Halbzeit, wo diesmal Naciri nach Pfostentreffer und Nachschuß seine Birne in die Flugbahn des Balles hält und somit einen Rückstand vermeidet.

In der 2. Halbzeit geht es dann nahtlos so weiter, die Kickers-Offensive allerhöchstens um Nuancen bemühter als in Durchgang 1, aber so richtig konnte man sich nicht vorstellen wie die da unten ein Tor schiessen könnten.

Lediglich Cesar Thier im Tor stand den Gastgebern weiterhin erfolgreich im Weg und als alle sich schon mit einem 0:0 abgefunden haben und ob der Trierer Überlegenheit eigentlich zufrieden den Heimweg antreten wollten passierte es doch noch: der überragende Kevric tanzt Zitouni im Strafraum aus und flankt auf Winkler, dessen Kopfball wird von unserm Keeper mit Hechtsprung noch an den Pfosten gelenkt, von wo er abprallt und wie in Zeitlupe entlang der Linie rumhoppelt, um anschließend auf der anderen Seite das Tornetz auszubeulen. Schöne Scheisse. Der OFC darf sich noch mal 2 Sekunden am Mittelpunkt den Ball zuspielen, dann ist die Partie vorbei.

Nun ja, das war schon ein Dämpfer für die Aufstiegsambitionen. Damit meine ich noch nicht mal das Ergebnis, sondern eher den Auftritt der Mannschaft. Sicherlich wäre jeder mit dem einen Punkt zufrieden gewesen, man muß aber auch ehrlich zugeben, wenn weiter so in der Fremde gespielt wird braucht man eine Menge Glück um oben dran zu bleiben. Und das hatten wir schon ein paar Mal in Anspruch genommen in dieser Saison.

Aber Fußball ist ja ein schnellebiges Geschäft und so könnte, ein Sieg in Siegen voraus gesetzt, bereits ab nächsten Sonntag wieder intensiv über die Gefahr für Leib und Leben bei einem Derby in der nächsten Saison diskutiert werden!