Bericht zum Spiel
Darmstadt 98 - Kickers Offenbach 0:2

Das Spiel:

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Zum 2. Mal in diesem Jahr machten sich zahlreiche Offenbacher Sozialhilfeempfänger auf nach Darmstadt, um in der hessischen Intellektuellen-Metropole den OFC siegen zu sehen, denn nichts ist bekanntlich schöner als einem zahlreich anwesenden Heimpublikum eine lange Nase zu drehen. Auf dem Papier versprach die Begegnung auch noch ein echtes Spitzenspiel zu werden, empfing doch der Tabellensechste den -fünften.

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Ein Spitzenspiel allerdings bekamen die ca. 11.500 Besucher, darunter 3000 Offenbacher, nicht zu sehen. Das auf dem Rasen dargebotene war eher fußballerische Magerkost, aber wen interessiert das wenn hinterher die Punkte mit nach Hause genommen werden? Die Stimmung auf den Rängen war dementsprechend gut und nachdem sich der Rauch verzogen hatte konnte man sich endlich auch die bereits laufende Partie ansehen. Nach kurzem Anfangsgeplänkel und einem Torschußversuch von da Costa führte der OFC in der 8. Minute plötzlich mit 1:0. Nach einem langen Pass auf den besten Kickersakteur des Nachmittags, Samir Naciri, lief dieser mit dem Ball am Fuß bis zur Torauslinie um ihn von dort scharf nach innen zu passen. Lilienmanndecker Richard Hasa, schon vorher nicht sonderlich beliebt am Böllenfalltor, versenkte die Reingabe gekonnt am chancenlosen Torhüter und Ex-Kickersspieler Clauss vorbei im eigenen Kasten. Der Unmut in blau-weissen Fankreisen über den bereits als Fehleinkauf abgestempelen Ex-Siegener dürfte damit weiter wachsen.

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Von da an spielten die Kickers so wie wir das in der Saison schon öfters "bewundern" durften: die Angriffsbemühungen wurden auf ein Minimum reduziert und der Gegner schaffte es nicht das Abwehrbollwerk zu knacken. Lediglich in der 14. Minute hatten die Lilien eine 100%ige, als nach einem Freistoss die Hintermannschaft nicht im Bilde war und Hohmann aus 9 Metern frei vor Thier zum Schuß kommt, diesen aber an die Latte donnert. Bis zur Halbzeit ändert sich nicht mehr viel an diesem Bild, die blau-weissen eifrig bemüht, doch entweder bleiben sie in der Abwehr hängen und wenn dann doch mal ein Ball durchkommt so ist dieser eine sichere Beute des wieder einmal souveränen Cesar Thier. Wie überhaupt der OFC eindrucksvoll bewies warum er die 2.beste Abwehr der RL hat., lediglich Lars Meyer agierte in manchen Szenen etwas unglücklich, landeten doch etliche seiner Bälle umgehend wieder beim Gegner. Anders dagegen Mounir Zitouni, der heuer ein grandioses Spiel machte und zusammen mit bereits gelobtem Naciri und dem letzte Woche arg vermissten "Addiii" Dworschak der Garant für den Sieg war.

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Doch zurück zum Spiel, immerhin war ja noch eine ganze Halbzeit zu spielen und man konnte davon ausgehen das sich die Darmstädter mit aller Macht um eine Resultatsverbesserung bemühen würden. Zur 2. Hälfte brachte Feichtenbeiner denn auch 2 neue Leute und die Kickers wurden Anfangs gehörig unter Druck gesetzt. Die nächsten 20 Minuten gehörten eindeutig den Lilien, doch ob da Costa, Juskic oder Rüppel, entweder ging die Kugel am Tor vorbei und wenn dann mal einer Richtung Tor flog so war er so unplatziert das sich Thier meist gar nicht bewegen musste um den Ball zu fangen.

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Irgend wann besann man sich bei den Kickers zum Glück aber auch mal wieder aufs Kontern, Schindler sieht in der 68. den startenden Dworschak und bedient ihn mit einem Zuckerpässchen, Adi zieht mit dem Ball am Fuß einen 40m-Spurt aufs Tor durch doch Clauss bekommt die Finger noch ans Spielgerät und dieses landet leider auf dem Tornetz. Aufatmen bei den Heimfans, doch die Gefahr ist noch nicht gebannt. Ecke Naciri, der Ball fliegt Richtung 11Meterpunkt und aus der Ferne kann man Schindlers akrobatische Tor-des-Monats-Einlage bewundern: quer in der Luft liegend donnert er den Ball per Seitfallzieher zum 2:0 in den Kasten! Traumhaft!

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Der Jubel in der Kickersecke war noch nicht verhallt da startete Würll eine Minute später bereits zu einem weiteren Sololauf auf des Gegners Kasten, Clauss wehrt den Schuss ab doch leider befand er sich ausserhalb des 16ers und bekam dafür folgerichtig die rote Karte. Im Häßlichen Rundfunk beteuerte er zwar später das die rote Karte unangebracht gewesen wäre, da er nur mit den Füßen, nicht aber mit den abwehrenden Händen die Linie überquert hätte, das klang allerdings nicht sonderlich überzeugend. Nachdem Feichtenbeiner sein Auswechselkontingent bereits erschöpft hatte musste David Wagner für die restlichen 20 Minuten in den Kasten. Pech für ihn das die Kickersspieler ihm keine Möglichkeit gaben sich wenigstens als Torwart für die Stammelf der nächsten Partie zu empfehlen, so wird er wohl wieder als Ersatzspieler nach Siegen fahren.

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Den anschließenden Freistoss schoss Manni der Libero an den Pfosten und damit wurden die Angriffsbemühungen des OFC endgültig eingestellt. Den Darmstädtern merkte man die numerische Unterlegenheit in den letzten 20 Minuten zwar nicht an, doch ihre Angriffsbemühungen waren auch weiterhin nicht von Erfolg gekrönt.Die größte Chance noch einen Treffer zu erzielen hatte Nagy in der letzten Spielminute, als er einen Kracher aus 22 Metern losließ. Hätte Thier nicht reflexartig die Hände vors Gesicht gezogen würde er wahrscheinlich mit derbem Brummschädel am sonntäglichen Kaffeetisch sitzen. Dann war endlich Schluß. Die Mannschaft feierte ausgelassen zusammen mit den Fans und der Autor dieser Zeilen hatte noch einige bange Minuten zu überstehen, wurde doch das Heimfahrgefährt von gedankenlosen Zeitgenossen an der Straßenbahnhaltestelle "Böllenfalltor" abgestellt!

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Auf der Heimfahrt dann noch 2 Knaller für alle Fans von Werner Damm: Die Stimme vom angekündigten Gerd Schwickert klang doch erstaunlich ähnlich wie die von Ramon Berndroth und nach Beendigung der chaotischen Rundfunkberichterstattung über die RL wurde dann noch Bernd Reisig als Präsident von Eintracht Frankfurt für seine Arbeit gedankt und verabschiedet. Man arbeite hart an seinem Image in der Frankfurter Bertramstrasse ;-)

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Die Zugfahrt:

Nicht alle Offenbacher waren mit dem Auto nach Darmstadt gereist und so fanden sich auch ca. 500 Offenbacher für die alljährige Kaffeefahrt mit der Bahn nach Darmstadt ein. Wie es nun einmal bei solch netten Ausflügen ist hatte jeder Offenbach so seine Vitamine (Bier, Jägermeister, Apfelkorn u.s.w.) mitgebracht. Die Taktik der Polizei hieß dieses mal aber "Schnelles Komasaufen". Das heißt: Alkohol im Zug war dieses mal nicht erlaubt. Das Ergebnis dieser Taktik war das sich alle innerhalb der verbleibenden 30 Minuten ihre Getränkevorräte in die Birne hauten und somit war die Zugbesatzung schon bei der Abfahrt so richtig schön voll. Mein Schlüpper mußte noch schnell als Versteck für einen Jäscher M. herhalten und ab ging die Post.

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Nach 5 Minuten Fahrt kam man dann endlich im Südbahnhof der verbotenen Stadt an wo man sich sofort in der dortigen Konditorei mit 0,5 Liter Hülsen von eiskaltem Bier die Getränkevorräte wieder auffüllte. Wenn man überlegt daß das Bier welches ich mir noch schnell vor der Fahrt gekauft hatte brühwarm war muß man also der Polizei einmal für den sanften Druck der Alkoholvernichtung danken.

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Nach einer netten "Bahnhofs Uffta" ging es dann weiter nach DARMstadt wo uns eine weitere neue Polizei Taktik vorgestellt wurde. Dieses mal standen nämlich die Busse am Hintereingang des Bahnhofs und pro Bus durfte nur eine gewisse Anzahl an Offenbachern mitfahren. Verfolgt von ca. 20 Kastenwagen ging es dann in der Karavane in Richtung Stadion. Dort angekommen mußten ca. 250 Offenbacher erstmal Wasser lassen und so bekam man wieder einmal verdeutlich wie interessant doch die Natur ist. Aus dem Strauch gegen den wir letztes Jahr noch pinkelten ist in diesem Jahr ein großer ausgewachsener Baum geworden.

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Auch in diesem Jahr wieder ewige Schlangen bis zur Kasse aber da noch Zeit war konnte man das ganze etwas ruhiger angehen was zur Folge hatte das wir dieses Jahr doch wirklich Eintritt zahlen mußten (Skandal !!!). In der Wartezeit schaute man noch ein wenig einer Art Schnitzeljagd der Polizei Staffel zu welche durch die rote Staffel gewonnen wurde. Die gelbe Staffel hatte keine Chance das sie zu lange die gelbe "5 Mann Holzfreistoßmauer" observierte.

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Auf der Rückfahrt ging alles ruck zuck und so war man schon eine Stunde nach Spielende in Offenbach. Bis auf das Alkoholverbot war alles gelungen.

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Der Kommentar:

Die selbsternannte "Wissenschaftsstadt" DA verliert gegen die Fußballstadt OF ein Fußballspiel, welches für sie "das Derby" ist. In OF fährt man sicherlich auch gerne nach DA, so wie man z.B. gerne nach MA fährt, weil leider das letzte richtige hessische Derby bereits 1984 ausgetragen wurde. Lieber also ein müder Abklatsch im Odenwald als völliger Entzug. Schließlich gilt es dort außer obligatorische Auswärtssiege zu feiern auch immer interessante ethnologische Studien über die Eingeborenen anzustellen, die sich jedes Mal genauso verzweifelt wie vergeblich darum bemühen, ihre komplexbeladene Unsicherheit, die gleichermaßen auf Neid auf einen Größeren wie auf dem im tiefsten Inneren empfundenen Gefühl der Unterlegenheit entstanden sein muß, durch Haß auf den OFC und seine Fans zu sublimieren, anstatt einfach ihr eigenes Team zu supporten.

Das würde man in einer Fußballstadt so machen. Aber wer könnte auch den völlig abstrusen Gedanken haben, Darmstadt als solche zu bezeichnen?

Aber wozu brauchen diese, primitive Haßtiraden mit schmerzverzerrt roten Gesichtern brüllenden und Sabber aus dem Mundwinkel herauslaufen lassenden, pubertierenden Heiner auch Erfolge im Fußball, sind sie doch dank ihres Strebertums auch ohne Intelligenz allesamt im Besitz von zahlreichen Doktortiteln, Professuren und Nobelpreisen? Also irgendwas scheint in diesem Elfenbeinturm von Intellektuellen in der odenwälderischen Pampa nicht zu stimmen....

Nur die Fußballstadt!

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Es informierte euch: Terrorero, Thorsten F. und Tarantino
Fotos: Bertl aus de Kurv und stadionwelt.de