Vorbericht zum Spiel
VfB Stuttgart (A) - Kickers Offenbach

Nachdem unsere Euphorie nach dem geilen 5:2-Sieg über den VfR Aalen gleich am Abend darauf durch die Vorstellung unseres TV-Modells und darin beinhaltender Veröffentlichung von schlechten Bilanzzahlen getrübt wurde, ändert sich ab sofort die Marschrichtung für die Kickers. Nachdem die Ausgangslage nun definitiv nach zuletzt zwei Heimsiegen unerwartet optimal ist, geht es für den OFC in Stuttgart schon um mehr als einen Punkt!

Die VfB-Amas haben bisher gerade mal drei Siege aufzuweisen und stecken als amtierender Vizemeister mitten im Abstiegskampf. Seit dem zwölften Spieltag haben die Schwaben Reinhold Fanz auf ihrer Trainerbank, der jedoch bisher auch die Punkte nicht herbeizaubern konnte. Vier Punkte stehen seit der Ära Fanz auf der Habenseite der Stuttgarter. Alle vier freilich aus den beiden letzten Spielen, was darauf schließen lässt, daß sich Mannschaft und Trainer mittlerweile aneinander gewöhnt haben und sich langsam steigern.

Zuviel Substanz hat die Mannschaft vor der Saison vor allem an die Profitruppe des VfB verloren. Spieler wie Tiffert, Hleb oder Wenzel gehören zum Bundesligakader, Amanatidis, ein weiterer Leistungsträger aus der letzten Saison, wurde in die zweite Liga verscherbelt. So blieben als absolute Leistungsträger in dieser Saison nur noch Vaccaro und Haas übrig. Das Ganze schlug sich denn logischerweise auf das Tabellenbild nieder, die Amateure des VfB sind 17. mit gerade mal 13 Punkten!

Reinhold Fanz stellte die Mannschaft zuletzt vom wenig erfolgreichen 4-3-3 auf ein 4-4-2-System um und konnte so endlich die ersten Punktgewinne mit Stuttgart feiern. Auch hier also die Einsicht, daß etwas mehr Defensive im Endeffekt in der Regionalliga Süd mehr Erfolg bedeutet. Alles in allem spielte der VfB jedoch bisher zwar oft gefällig, jedoch meist völlig ohne Torgefahr, zeigt immer wieder Schwächen im Zweikampfverhalten und steht so völlig zurecht im Tabellenkeller!

So sollten doch die Vorzeichen für dieses Spiel recht günstig stehen für unseren OFC, der mit den zuletzt gezeigten Stärken Einsatz, Moral, Zweikampf, Willen, Offensivkraft und Laufbereitschaft bis in die letzten Minuten auf jeden Fall die Chance hat, aus Stuttgart einen Dreier zu entführen. Schmerzen könnte natürlich der Ausfall von Routinier Manfred Binz, der mit einem Bänderabriss im Knöchel für den Rest des Jahres ausfällt.

Doch Dario Fossi hat Binz nach meiner Auffassung schon im Aalenspiel sehr gut vertreten. Da auch Lars Meyer wieder auf dem aufsteigenden Ast ist und Zitouni sowieso eine Bank, sollte Ramon Berndroth vor den Stuttgartern nicht allzu bange sein. Ansonsten hat sich in den letzten Spielen eine neue, starke Anfangself entwickelt, die Berndroth nun vielleicht auch auswärts zum ersten Mal einer Prüfung unterziehen wird.

Dexter Langen wird sicherlich weiter die linke Seite beackern und so wieder ein ums andere Mal die Abwehr entlasten. Im Angriff sollten Tonello und Würll nun endgültig gesetzt sein, während sich allerdings die Frage stellt, ob man mit Schindler und Naciri direkt dahinter in einem Auswärtsspiel nicht zu offensiv eingestellt wäre. Eine Lösung mit Barletta für Schindler könnte in den Überlegungen von Berndroth durchaus eine Rolle spielen.

Schlussendlich sollte ein Auswärtssieg am Samstag unser Ziel sein, genügend Selbstvertrauen sollte jetzt in der Truppe vorhanden sein. Mein Tipp lautet 2:1 für den OFC, die Tore könnten mal wieder Tonello und Würll markieren. Über folgende Mannschaftsaufstellungen könnte man etwas spekulieren:

VfB Stuttgart (A): Miller - Lechner, Posch, Morena, Kocholl - Lehmann, B. Adrion, Fink - Kuranyi, Haas, Vaccaro

Kickers Offenbach: Thier - Zitouni, Fossi, Meyer - Becht, Dworschak, Naciri, Langen, Barletta - Tonello, Würll

So bleibt, noch allen Stuttgart-Fahrern eine gute Reise und vor allem anständiges Wetter zu wünschen. Auf ein erfolgreiches Spiel!

Traser 22.11.01