Walter Sedlmayer

In memoriam anus te salutant

 

Es kommen schon bedauernswerte Vorgänge ans Tageslicht wenn sich unanständige Menschen im Schutze der Anonymität austauschen können. So ergab es sich das für den Okt.. 01 ein spiel der Offenbacher Kickers in München angesetzt wurde. Da die Onliner noch wahre Vorbildkultur pflegen war es klar, das in Gedenken an einer der Säulen der empfindsamen deutschen Leitkultur „Bier, Mann und Gebrüll“ nämlich Walter Sedlmayr, mal wieder irgendeine Sauerei fällig war.

 

Don Corleone gab das Signal und spendete aus der Stiftungskasse des OnlineFanClub einen Bus für die Fahrt. Es gab nur einen Hacken: Wer mitfahren wollte musste sich zu Walter Sedlmayr bekennen und als Almschlampe zum Bus erscheinen. Ca 20 Anhänger des alternativen bayerischen Lebensstils fanden sich schließlich zusammen und fuhren im Morgengrauen von der Wendeschleife ab:

 

 

Bericht zum Spiel
Bayern Amateure - Kickers Offenbach 4:1

1-4 Klatsche bei den kleinen Bayern.... Dabei hatten wir uns doch schön gemacht

Es war ein wunderschöner Nachmittag unter blauem Himmel im altehrwürdigen Grünwalderstadion zu München. Ja zur Halbzeit sah es sogar nach einem Dreier aus, 1-0 durch Corrochano und ein Gegner von dem man nicht erwartet hätte, das er noch zu einer solchen 2. Halbzeit im Stande ist. Aber er war es... und am Ende konnte man froh sein, das die Packung nicht noch üppiger ausgefallen war. Doch der Reihe nach.

Wir starteten um 5.15 morgens von der Buswendeschleife. Ca. 20 junge Menschen hatten sich bayerisch schön gemacht und waren im Gedenken an unser heimliches Idol "Walter Sedlmayr" zu jeder Peinlichkeit bereit. Derjenige, der diese Zeilen abtippt, war um Punkt 9.15 ratzevoll... und zwar absolut voll.

Gegen 11.00 oder so begannen wir einen Frühschoppen im Augustiner-Keller... binnen einer knapper Stunde schluckte mein Tischnachbar ganze 4 Maßkrüge mit Inhalt, während mein Gegenüber alle 5 Minuten irgendwas von "Lui sag I" oder so ähnlich von sich gab, woraufhin immer zum Glas (Maßkrug) gegriffen und gesoffen wurde... ich weiß nicht mehr wann wir da raus sind, aber ich war jetzt total dicht.

Irgendwann tauchten wir im Stadion auf, und da gab's auch Bier. Also habe ich weitergesoffen !!!!... Gemeinsam mit dem Rest der Bande torkelten wir in den Gästeblock hinein, laut grölend "Wir haben uns schön gemacht"... Was uns einige Lacher einbrachte. Selten war es so schwer ein Banner ans Gitter anzubringen, selten war ich so froh das unverletzt überstanden zu haben. Man waren wir voll...

Während des Spiels zog ich mich auf der oberen Hälfte der Stehkurve zurück. Wir waren im alten 60er Block untergebracht worden. 40 Jahre Stehkurvengeschichte prasselten auf mich ein. Wer hat sie nicht schon oft seit Kindesbeinen in den verschiedenen Fußball-Jahrbücher gesehen, die Fotos der 60er Kurve, das Fahnenmeer im Hintergrund der Ehrenrunde nach gewonnenen Meisterschaften ??? Beckenbauer war ein Lausbub, der FC Bayern ein No-Name Zweitligist, die Helden hießen Brunnenmeier, Radenkovic (oder wie schreibt sich der "Bin I Radi bin I König"?)... alles Geschichte. Heute war er leer der 60er Block, ca. 250 bis 300 Kickers-Nasen waren da. In der ersten Halbzeit hielt unser Block noch mit den Ultras der Bayern Amas mit, aber in der 2. Hälfte ging unser Block, ähnlich wie die Mannschaft unter. Insgesamt waren wohl kaum mehr als 900 Leute da.

Zu Beginn der 2. Halbzeit brachten unsere Ultras noch einen kleinen Tifo mit drei größeren Schwenkfahnen und ein Banner. Aber danach war Ruhe. ich fühlte mich wie in Portugal oder wie in Marseille: hinter mir rauschte das Meer, über mir lachte die Sonne blau vom Himmel, ein paar Bengalos rauschten an mir vorbei, unter mir lief irgendein Fußballspiel, wir führten 1-0, das Leben ist schön... Ich wusste, das ich nicht in der Lage war mich auch nur einen Zentimeter zu bewegen. Netterweise reichte mir mein junger Nachbar öfter mal ein Bier, so das ich nicht verdursten musste. Zwischendurch zählten wir 4 Tore für die kleinen Bayern, aber unsere Laune blieb gut.

Irgendwann war das Spiel zu Ende. An der Anzeigetafel hing das Ergebnis, aber so nah ich auch ran ging, lesen konnte ich das Teil nicht mehr. Also runter zur Kneipe, das nächste Bier bestellen. Dort Trafen wir Manni Binz, mit nem Radler in der Hand. Er sah nicht tief deprimiert und auch nicht frustriert aus, ich wollte zwar zwei Sätze mit ihm wechseln, brachte aber noch nicht mal einen zusammenhängenden raus. Manni hatte Verständnis und gab mir die Hand mit einem echt betroffenen Ausdruck in den Augen à la "Ich weiß junge, bei dir geht nix mehr"... "Das ist ein großer Kapitän" dacht' ich mir und torkelte vor die Tür.

Draußen vor der Tür am Bus, das gleiche Bild: volltrunkene Onliner, im bayerischem Outfit, freundlich grinsend und gefährlich wankend mit nem Doppelhalter in der Hand inmitten ein paar Kickers-Spieler, die doch etwas verwundert dreinschauten. "Ja wir haben uns schön gemacht" war die Parole... unser Haufen war zwar bedauernswert aber noch nicht am Ende. Den Rest gaben wir uns in Andechs. Die Rückfahrt weiß ich nicht mehr. Um 2.00 oder so waren wir wieder an der Wendeschleife. 21 Stunden Bier, Fußball und Gegröle... was für ein Kater.

TRO“

 
Jugendliche die den Onlinern begegnet sind     Älterer Herr der den Onlinern begegnet ist

 

Wir veröffentlichen dieses Material um der Jugend ein mahnendes Beispiel zu setzen. Lest diese Zeilen und seid euch bewusst wo euch eure sexuelle Gier hinführen kann. Junge Frauen wollen euch verführen, ihr seid nur ein Abenteuer für sie, das nach Gebrauch weggeworfen wird.... warmen Kakao und Schokokeks gibt’s nur bei uns, den älteren Männern mit den wahren Werten.

 

Altern in Würde, onlinefanclub

Bis zum nexten kick

TRO